Di
16
Jul
2019
Tuamotus Fakarava North Pass
Rotoava ist ein kleiner langgezogener Ort, der 2 kleine Supermärkte, Bäckerei und eine Post aufweist. Die Tankstelle hinter dem neuen großen Anleger ist noch nicht in Betrieb und das Versorgungsschiff kommt wöchentlich. Da das schon ein paar Tage her war, gab es kaum frisches Gemüse und Eier schon gar nicht. Einen Morgen setzt Stephan schon früh über und bringt frisches Baguette vorbei – Luxus. Hier gibt es eine Perlenfarm die besichtigt werden kann. Wir sind überrascht als wir einen Deutschen vorfinden der seit über 20 Jahren mit seiner hiesigen Frau hier lebt und die Muschel-Perlen-zucht aufgebaut hat. Die Polynesier verehren die Perlen als –Geschenk der Götter an die Menschen- und der Legende nach inspirierte ihr Glanz einst Tane, der Gott der Harmonie und Schönheit, Sterne zu erschaffen. In der Natur kommt die Perle selbst zu sehr selten vor. Mit dem Beginn der Zucht vor etwa 100 Jahren begann ein florierender Produktionszweig. Die schwarzlippige Perlauster wird ein wenig geöffnet, eine Perlmutkugel von Süsswasser-Muscheln (Nukleus genannt) wird mitsamt dem schwarzen Fleisch einer anderen Auster in den Perlensack transplantiert. 18 Monate liegt die Muschel dann im Meerwasser mit reichlich Plankton und versucht den Fremdkörper unschädlich zu machen indem sie ihn mit Perlmuttsekret ummantelt. Muscheln müssen mindestens drei Jahre alt sein und können bis zu dreimal wieder neu „ gefüttert“ werden.
Abends findet im Ort eine Art Dorffest statt. Musik und Tanzvorführungen zum Teil nach alter Kultur und bunten Kostümen. Nicht perfekt aber voller Elan und auch lustig und gut besucht. Ein netter Abend.
Wir gehen wieder tauchen. Mit der hiesigen Basis Kaina fahren wir am nächsten Tag zum Nordpass raus. Hinunter und werden direkt von einer starken Strömung in die Lagune getrieben. Wow, so heftig. Jetzt mit ein wenig Übung aus den letzten Tauchgängen, können wir das super genießen, flitzen durch die Tunnel im Boden, über die Korallen, mit all den herrlichen großen und kleinen Tieren, wieder genial. Der zweite Tauchgang ist dann später am Außenriff, die Strömung ist jetzt gleich null und ein buntes Aquarium um uns herum.
14-16.07.2019 Auf nach Tahiti
Am nächsten Morgen hat der Regen uns wieder. Wir müssen zügig den Anker justieren, da der Wind gedreht hat, wir mit ihm und nun gefährlich nah an einigen Korallenblöcken liegen. Gegen Mittag verlassen wir dann dieses freundliche Atoll und motoren nahe der Ebbe locker durch die Passage hinaus. Eine Weile unter Motor, dann können wir Segel setzten. Angenehmes am Wind segeln bei kaum Welle. Die Nacht schwächelt er etwas aber dann setzt der Wind wieder mit 13-18kn ein und nach etwa zwei Tagen frühmorgens laufen wir in Papeete ein. Auch Papeete ist von einem Riff umgeben und wir müssen durch eine Passage hinein. Per Funk Erlaubnis geholt, fahren wir hinein und nahe am Flughafen und der Einflugzone vorbei bis zur Taina Marina. Leider voll legen wir Anker neben dem Bojenfeld. Wir sind auf Tahiti!
Maeva – Willkommen.
Do
11
Jul
2019
Tuamotus Fakarava South Pass & Hirifa
Fakarava SouthPass
Früh raus, motoren wir durch den unruhigen Pass wieder raus und setzen Segel gen Fakarava. Kurz vor der Insel zieht eine 4sm breite Front über uns her und es schüttet wie aus Eimern. Zwischendrin rauscht auf einmal die Angel aus. Jost zieht u weit hinten springt ein großer Merlin raus! Wow, ich denke nur – wie bekommen wir den an Bord. Das erübrigt sich. Er reißt sich mitsamt dem Köder u Stahlvorfach. los. Den südl. Pass v Fakarava in Sicht trauen wir unseren Augen nicht. Haben wir uns mit der Tide so verrechnet?– es steht eine gewaltige Welle genau davor. Ok, erst mal ran, genau schauen und abwarten. Keine 15min später ist die Welle weg. Unglaublich. Zügig fahren wir hinter der Olena hinein, es ist kaum Strömung aber wir müssen genau nach Open CPN/Navionics fahren. Die Staken im Wasser passen überein. Ein großer Bogen nach Steuerbord noch und wir stehen vor dem Ankerplatz. Wow, für mich viel Adrenalin. Das war nicht nicht so einfach! Der Ankerplatz ist optisch sehr schön, aber wieder voller Boomis und wir legen Anker u Kette wieder mit mehreren Fendern. Ein kleiner Rundgang am nächsten Tag durch das Mini Dorf und kl. Resort, inklusive dem gestrandeten Boot. Eine fast neue 57er Dufour die vor zwei Wochen bei der Ausfahrt die Leine einer Tauchboje in den Propeller bekam , manövrierunfähig aufs Korallenufer gespült wurde und nun zerlegt wird - ein schrecklicher Anblick! Dann heben wir den Anker (Jost muss uns mal wieder mit Tauchequipment befreien) und können Genua segelnd gemütlich die 6sm gen SO innerhalb der Lagune vor die Palmenmeile Hirifa zurücklegen.
Hirifa
Ein Traum. Draußen rauschen die hohen Wellen heran und innen ist glattes Wasser. Der Anker fällt auf weißem Sand, fast ohne Korallen. Hey, Maples, Knotshome, Life Spirit, Vega, Olena, alle sind hier und Kites fliegen am Ufer. Einzig die Alkyone ist leider schon Richtung Tahiti. Hier kann man es aushalten!
Wir schaffen es uns direkt am nächsten Tag bei der Tauchbasis ENATA Diving, einzubuchen und so werden wir sechs (Olena, Vega u wir) früh direkt v Boot abgeholt und brettern die Lagune gen West zum Pass. Zwei absolut perfekte Strömungstauchgänge ( Video click here), eine homogene Gruppe und Michelle ein super Tauchguide ! Runter ins tiefe Blau, große neugierige und friedlich-ruhige Haie um uns, auf etwa 30 m, langsam hoch bis der breite Passagenkeil sichtbar wird, leichte Strömung. Wir halten uns rechte Schulter nähe Ufer. In der Mitte treiben Schwärme von Haien (Riffhaie, Schwarzspitzen- u Weißspitzenhaie), alle Größen, beäugen uns Gummimenschen mit den blubbernden silbernen Gebilden auf dem Rücken neugierig, wir lassen uns ruhig treiben, halten uns an einem Stein fest, warten unter einem Überhang/Höhle und staunen. 700 registrierte Tiere soll es hier geben. Sensoren verteilt in der Passage machen Langzeitbeobachtung. Große gesunde Korallenstöcke überall. Michelle hat die Übersicht und ist die Ruhe in Person. Er streichelt einen schlafenden Hai, der glaubt von einem Sharksucker gereinigt zu werden, ich halte den Atem an. Als er sich bewegt, bedankt sich unser Guide und irgendwann tauchen wir leider wieder auf. Ich bin sprachlos. Meine Beschreibung hier ist bei weitem nicht so wie ich mich fühle.
Die nächsten Tage sind ruhig. Das Wetter ist sehr unbeständig, regnerisch, selten Sonne. Vorboten des vorausgesagten heftigen Wetters was kommen soll. Mara´amu nennen die Insulaner diese für die Jahreszeit ungewöhnlichen starken SO Winde. Jost geht Kiten und es läuft gut – bis die Tube Luft verliert. Grrhh. Ich feiere meinen Geburtstag mit selbstgebackenen Kuchen zusammen mit der Olena Crew . Danach wird es ungemütlich. Regenböen ziehen im Std-Takt über uns und der Wind zerrt heftig an der Kette. Wir machen zu mehreren Booties Riffwanderungen in Windjacke. Das Windsurf Equipment der Olena wird ausprobiert – ist bei 30-35kn Wind aber schon heftig. Nach ein paar Tagen zieht die Feuchtigkeit in alle Ritzen im Boot. Alles ist klamm.
Nach einer Woche wird es besser, die Sonne kommt wieder länger durch und wir verlegen uns abermals an den Südpass. Die einlaufende Tide steht so, dass wir frühmorgens um 7 tauchen gehen um die Strömung zu nutzen. Jost u Stephan gehen tauchen. Laure und ich warten im Dinghi in der Lagune, dann sind wir dran. So machen wir das drei Tage hintereinander, einmal geht Ruri von der Vega mit – und werden die geniale Sicht, die Schwärme von Haien, Schildkröte, Leopardenrochen und die witzigen Einhornfischen einfach nicht leid. Irgendwann reißen wir uns dann doch los und motoren/segeln die 30sm längs durch das Atoll bis zum Nordpass und den Ort Rotoava – und das bei Leichtwind, Sonne, am Riff entlang, mit kl. Sandstränden und üppigen Palmenstreifen – Genießertag.
Mi
26
Jun
2019
Tuamotus / Tahanea
20 - 26.06.2019 Tuamotus / Tahanea
Donnerstag zirkeln wir nacheinander am engen Pier wieder raus und –schießen- mit bis zu 13 knoten Speed und schäumender Welle aus der Passage raus. Wow. Es wurde wieder eine ruppige Fahrt und nach 140sm, über Nacht, erreichen wir ein paar Std. nach Olena und Alkyone den mittleren Pass des Atolls von Tahanea. Wieder haben wir schlechte Sicht und Nieselregen aber die Passage ist breit und tief und wir haben die Tide perfekt abgepasst. Kaum Strömung und wir sind drin. Der Ankerplatz ist direkt dahinter und so liegen wir zügig und fast ruhig zwischen den gesamt 7 anderen Booten hinter einem Riff-Palmen-Inselchen. Der Tag ist wieder zum einigeln. Eine Regenschauer jagt die nächste und der ungewöhnliche Nordwind bläst heftig. Als das Wetter sich tags drauf etwas beruhigt hat, gehen wir tauchen – Strömungstauchen in der westlicheren Passage. Laure und Maria fahren uns mit den Dingis raus, wir sinken zu fünft hinab in das tiefblaue, glasklare Ozeanwasser. Die Sicht ist unglaublich gut und bald sind wir in der Strömung hinein in die Lagune. Die Korallen sind riesig, in vielen Farben, wir schweben zügig an ihnen vorbei. Schnell und schwerelos. Große Zackenbarsche, Papageienfische , diverse bunte Tiere die wir bisher noch nicht gesehen haben ziehen mit uns. Wir halten uns ein paar Mal an Steinen fest um die Gruppe zusammenkommen zu lassen. Man kann sich kaum halten. Fliegen weiter! Im Atoll inneren tauchen wir auf und werden von Laure mit den Dingis wieder aufgenommen. So genial!. Den nächsten Tag verlassen wir drei den Ankerplatz (Aber nicht ohne vorher tauchend die Kette von einer überhängenden Koralle lösen zu müssen um die sie sich einmal komplett gewickelt hatte) Der Wind hat in der Nacht auf Süd gedreht, wir uns mit und eine unangenehme spitze Welle baut sich auf. Wir motoren durch die Lagune auf den südöstlichen Atoll-Riff-Rand, vorbei an einigen Korallenköpfen, immer gut Ausschau haltend. Das Außen-Riff mit drei kl. Inseln bietet guten Schutz und der Anker fällt. Es ist zwar wolkenverhangen, regnerisch aber Laure und ich setzen über, sammeln Kokosnüsse und befreien sie in mühsamer Arbeit von der faserigen Außenschale. Stolz fülle ich später unser Obst Netz unter den Sonnenpanelen auf.
Die Aussicht am nächsten Morgen ist das was ich unter Südsee verstehe. Hell türkis blaues Wasser, Sandstrände, einige Palmen, Sonnenschein - und unsere drei Boote schaukeln mittendrin. Gegen späten Mittag versammeln wir uns alle am Ufer, machen ein Feuer aus Kokosnusshüllen und Palmwedeln, grillen Stockbrot und Fleisch und Kinder und Erwachsene haben gleichermaßen Spaß.
Am nächsten Tag setzen nur die Kids über, spielen Robinson Crusoe. Wir füllen unsere Flaschen, brasseln ein wenig, genießen den Tag. Spätnachmittag gehen wir ein Stück gen Nord und liegen dort super geschützt und ruhig wieder hinter einer weiteren Inselkette – der Wind hat leicht gedreht. Früh raus am nächsten Morgen motoren wir auf unserem Track zurück bis vor die Passage, sortieren unser Tauchequipment und fahren mit Dinghi wieder in die westl. Passage. Jost hat das Dinghi an langer Leine als wir runter gehen. Kaum unten umkreist uns ein großer Riffhai neugierig. Ein herrliches Tier. Wir paddeln gen Lagune, haben kaum Strömung hinein und plötzlich – Strömung hinaus. Wir waren ein wenig zu spät dran. Egal, war trotzdem noch gut, hoch, ins Dinghi und zurück.
Mi
19
Jun
2019
Tuamotus
12 - 19.06.2019 Auf in die Tuamotus
Früh raus legen wir Kurs auf die nächste Inselgruppe in Franz. Polynesien – die Tuamotus. Gut drei Segeltage entfernt liegt das angepeilte Atoll Raroia. Was sind die Tuamotus? Gemäß Reiseführer „77 flache, max. 3m über dem Meeresspiegel hinausragende Atolle sowie mindestens eine gehobene Koralleninsel verstreut auf einer Gesamtfläche von 20T km2. Ein Atoll ist ein in sich zusammengefallener Vulkan der im Meer versunken ist und ein kranzförmiges Riff hinterlassen hat. Das nach außen wachsende Korallenriff umgibt die schrumpfende Insel gleich einem natürlichen Damm. Zwischen den Riffen entsteht eine Lagune. Auf den winzigen Eilanden sammelt sich Korallensand, Samen und Humus - Pflanzen besetzten die Oberfläche“ Nur ein Teil der Atolle hat Öffnungen/Passagen in die Boote (Versorgungsschiffe/Segler) einfahren können und nur ein Teil der Atolle sind bewohnt. Etwa 15t Menschen auf den Atollen verteilt leben von Perlenzucht, Fischfang und Tourismus, meist Tauch- Tourismus. Negativ Schlagzeilen machte zwischen 1966 und 1996 die Atombomben Tests der Franzosen auf Moruroa im Süden der Tuamotus (auch heute noch Sperrgebiet), deren Spuren wohl auch in Millionen von Jahren noch vorhanden sein werden.
Der Wind ist uns gnädig, die Welle nicht hoch. Wir kommen gut voran. Einzig die Squalls die den ersten Tag und die ganze Nacht alle paar Std. mit ordentlich Boen, Winddrehern/spitzen, Regen und teilweise plötzlicher Welle von vorne machen es nicht so spaßig. Dann kommt die dritte Nacht! Mit Wind zw. 25-35kn, heftiger Welle und Regen-Squalls im halb Std. Takt. Man sieht keine 20m weit und das Meer schäumt. So eine Nacht hatten wir mit Serenity noch nicht –heftig. Jost korrigiert ständig die schon stark gerefften Segel und den Kurs um die Wellen nicht zu hart schlagen zu lassen. Gegen 10 Uhr morgens am nächsten Tag erreichen wir die Passage für die Einfahrt in das Atoll. Immer wieder ist uns gesagt worden / haben wir gelesen, Einfahrten nur bei Sonne im Rücken, gute Sicht und Slack Tide. Für den Tidenstand waren wir genau richtig, aber die nächste Regenwand zieht nebelig durch, man sieht gerade die Nase vom Boot. Was nun ? Die KISU ist seit ein paar Tagen hier, verständigt sich mit Olena per Funk und lotst sie auf ihrem gefahrenen Track durch die Passage und dann die 7sm durch die Lagune, vorbei an allen Korallenköpfen gen Nord zum Ankerplatz hinter einem Inselchen. Wir dicht hinter Olena auf deren Track – funktioniert hervorragend – Danke Markus! Während des Anker Vorganges rauscht die nächste Front heran. Patschnass und in steifer Brise stehend lasse ich den Anker ab. Wir sind da ! Nach 440 sm liegen wir in unserem ersten Atoll. Trotz des mistigen Wetters – es sieht toll aus, hellblaues Wasser ein Streifen Sandstand mit Palmen, nur drei weitere Boote mit uns. Perfekt. Jetzt gibt es erst mal eine Mütze Schlaf für Jost, der die letzten drei Nächte nicht viel hatte.
Tuamotus / Raroia 16-19.06.2019
Das regnerisch, zugezogene, windige Wetter bleibt uns erhalten. Wir hängen ab, räumen und säubern, genießen die Aussicht, haben alle einen klasse Laure-Geburtstags-Sundowner auf der Olena, machen eine Dinghi Tour am inneren Riff, sehen Baby-Haie am Ufer und größere Tiere zwischen den Booten und gehen ausgiebig schnorcheln. Mittwoch motoren wir auf unserem alten Track durch die Lagune zurück, nicht weit von der Passage wollen wir vor dem Ort eine Nacht verbringen, bevor es morgen zum nächsten Atoll los soll. Vor dem Ort sehen wir hinter dem Pier ein Segelschiff mit deutscher Flagge, es ist die Alkyone. Als wir uns gegenseitig registrieren ist das Gejohle auf beiden Kids Booten groß. Hans lotst uns rein. Olena vor ihn und uns als Päckchen. Die Bürgermeisterin des Orts (gut kräftig, im bunten Flatterkleid!) kommt auf dem Motorroller vorbei, wir fragen freundlich und ja wir können hier liegen, das Versorgungsschiff kommt erst wieder in ein paar Tagen. Wir verbringen einen lustigen Abend mit sieben aufgekratzten Kindern, einem Mini von knapp einem Jahr und sieben Erwachsenen die sich viel zu erzählen haben. Eigentlich sollte es im Dorf eine Art Musik und Tanztraining geben. Diese fällt aber aufgrund einer Versammlung aus. Die Bürgermeisterin mittendrin. Wir stehen dabei und Claude, ein etwa 12 jähriger Junge wendet an mir stolz seine erlernten English Kenntnisse an, alle sich anschließenden Kids giggeln über mein miserables Französisch und schon ist man mittendrin. Maria (Ital-Sardin) die zur Zeit auf der Alkyone mitfährt macht lustige Fotos und wir müssen aufpassen die Versammlung nicht zu stören. So aufgeschlossen kann Jugend sein.