Buchten von Hiva Oa

16 - 22.05.2019

Es dauert etwas bis wir unseren Heckanker aus dem graubraunen Mud des Hafens ausgebuddelt haben und Kurs nehmen auf die NW Bucht Hanamenu. Eine Weile relaxtes segeln, dann muss der Motor ran. Nach nur 17 sm erreichen wir die von hohen, steil abfallenden, kahlen Felswänden umsäumten Bucht Hanamenu. Das Innere zieht sich nach dem schwarzen Sandstrand, der von Palmen gesäumt ist, tief als Schlucht hinein. Nach dem Ankern will ich anfangen den Wasserpass vom Boot zu reinigen, aber ein junger Franzose rät mir ab. Zu viele große Fische im dunklen Wasser hier. Ok, dann doch lieber einen leckeren Sundowner genießen. Nur drei weitere Boote neben Olena und uns. Herrlich. Am nächsten Tag landen wir mit dem Dingi am Strand an und erlaufen uns das kleine Dorf dahinter. Es leben nur 4 Leute fest hier, ein paar mehr am Wochenende. Dank Olena und deren französisch Kenntnisse unterhalten wir uns nett mit einer Familie die mit dem Boot reinkommt als wir anlanden. Alle helfen mit das Aluboot samt Motor den Strand hochzuziehen und schon sind wir im Gespräch. Er schnitzt und zeigt uns stolz seine herrlich verzierten Werke und sie führt uns zum kl. Süßwasser Wasserfall und Pool direkt hinter deren Haus. Hier bekommen sie ihr Trinkwasser, hier wird von Hand gewaschen und selbst baden gegangen. Zitronenbäume stehen mehrere herum und wir dürfen uns bedienen. Ähnlich ist es in der nächsten Bucht nur 10sm weiter. Hanaiapa ist ein paar Häuser größer, an einigen Stellen sind die überdachten Plattformen zu sehen auf denen die Kokosnüsse getrocknet werden – Kopra, aus dem dann das Öl gepresst wird. Dieses wird dann nach Tahiti verkauft. An der kl. Kirche setzten wir uns und lassen alles auf uns wirken, da kommt ein älterer Herr vorbei, versucht Konversation (wobei sein französisch scheinbar einen starken marquesischen Akzent hat, das sogar Laure nur schwer versteht) und bringt eine Kiste Bananen für uns alle mit. Mit uns liegen auch unsere Segelbekannten der norweg. –Vega- hier. Sie wollen ihr Parasailor – Segel verkaufen. Da wir an einem solchen Segel schon länger interessiert sind und die Größe zu unserem Boot passt machen wir gemeinsam mit Stephan/Olena und Otwan/Vega einen Test-Segel-Törn. Jost hat sich vieles erlesen und die Beiden haben Erfahrung und so steht das große blaue Segel (125qm) bald einwandfrei und Serenity wird wunderbar mit 7kn durch die Wellen gezogen – Genial. Aber nicht alles läuft so einwandfrei. Beim Anker aufholen hat sich der Bügel unseres Ankers so in den Korallen verhangen, dass er abreißt. Jost u Stephan tauchen den Bereich ab und beim zweiten Mal finden sie den Bügel. Jetzt brauchen wir nur noch jemanden finden der schweißen kann. 

In der Mitte der Bucht ragt ein säulenartiger Stein 23m aus dem Wasser- Roche Fatutue. Um diesen herum gehen wir tauchen. Nicht sensationell, aber herrliches Aquarium und wunderbar relaxed. Einen Abend gibt es gekochte Ziege. Laure hat ein Stück geschenkt! bekommen, es wird auf der Olena gekocht und typisch für die Marquesas, mit Kokosmilch aufgefüllt – Super Lecker!

Die Bucht 11 sm weiter heißt Puamau, ist weit offen, von einem Palmen Wald umgeben und leider auch sehr wellig. In keiner der bisherigen Buchten war wirklich ruhiges liegen, aber hier ist das geschaukel am Ankerplatz die Krönung. Es gibt eine Anlegestelle, an der es auch wieder eine Wasserzapfstelle gibt. Gutes Bergwasser. Wir 7 werden von einem Insulaner auf seinem Pickup mitgenommen. Er fährt uns oberhalb des Dorfes zu der archäologischen Ausgrabungsstätte. Mehrere Steinfiguren –Tikis- wurden liebevoll restauriert  Tikis sind kraftgebende vergöttlichte Stammesahnen. Jeder Mensch wird mit einer eigenen spirituellen Kraft geboren, den er von seinen Ahnen mitbekommt – Mana, ist das Wort hierfür. War jemand  überdurchschnittlich gut in seinem Tun, so war dies ein Beleg dafür, das er viel Mana besaß. Das gab ihm/ihr auch Macht. Diese musste aber auch immer wieder aufs neue unter Beweis gestellt werden (entweder als Krieger, Priester/in oder Tiki Schnitzer/Steinmetz). Es war weiterhin verboten –Tapu- den Kopf einer Person zu berühren, die Mana besitzt, da diese sie dadurch verlieren kann. Die Polynesische Kultur ist schon sehr interessant. Unten im Dorf dann sehen wir wieder einige der zur Kopra Produktion aufgestellten Plattformen. Laure kommt mit einer Frau ins Gespräch und eine halbe Std. später bringt sie uns zwei dicke Tüten mit riesigen Pampelmusen, Mangos u Avocados. Wow, so locker und nett. Ein paar Kinder tummeln sich auf dem Platz vor dem Ufer, Timeo hat seinen Ball mit und schon spielen die hiesigen Kinder, wir Erwachsene und die Kids erst Fußball und dann Volleyball zusammen. 

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